Die Bezeichnung „Coach“ kennen die meisten aus dem Sport. Im persönlichen oder beruflichen Kontext ist der Begriff „Coach“ bzw. „Coaching“ für viele Menschen erst einmal nicht greifbar und unscharf. Das liegt in erster Linie daran, dass er weder geschützt noch exakt definiert ist. In diesem Blogartikel werde ich dir einen Überblick darüber geben, was Coaching wirklich bedeutet – und auch, was Coaching nicht ist.
Der Begriff „Coach“
Lass uns bei der Wortherkunft anfangen. Interessanterweise kommt der Begriff „Coach“ nicht aus dem Englischen, sondern wurde vor über 500 Jahren durch den Ort „Kocs“ (ausgesprochen: „Kotsch“) in Ungarn geprägt. Dort wurden nämlich überdachte und gefederte Pferdewagen hergestellt, die im Laufe der Zeit gemäß ihrer Herkunft als „Coach“ (engl.) oder „Kutsche“ (dt.) bezeichnet wurden.Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der der Begriff erstmals von Studenten als Synonym für private Tutoren genutzt. Wenige Jahre später wurde er in Amerika und England in den Sport adaptiert. Mittlerweile ist die Bezeichnung „Coaching“ bzw. „Coach“ fester Bestandteil im Management und gewinnt immer größere Bedeutung im privaten Bereich.Kurzum: „Coach“ bedeutet „Kutsche“ und die Kutsche war damals eine fortschrittliche Erfindung. Sie erlaubte eine komfortable, schnelle, vom Wetter geschützte und sichere Erreichung eines Reiseziels.Man kann sagen, die Kutsche holte für den Fahrgast das beste aus der Reise heraus.Coaching beschreibt den Prozess – die Reise – die der Coachee mit dem Coach begeht.
Aufgaben eines guten Coaches
Doch was genau sind die Aufgaben eines guten Coaches?Ein Coach holt das beste aus dir heraus. Er unterstützt dich dabei, deine Ziele schnell, komfortabel und sicher zu erreichen. Komfortabel bedeutet in diesem Zusammenhang nicht, dass du nichts tun brauchst, sondern, dass du dir viel Zeit und Energie sparst, die du ansonsten in gedanklichen und emotionalen Sackgassen verbringen würdest. Oftmals können weitgehend unbewusste Muster, Denkprozesse und Überzeugungen negative Auswirkungen auf unser Leben haben. Durch die angeleitete Betrachtung aus einem anderen Blickwinkel und Hinterfragen, können diese beispielsweise aufgelöst oder ins Positive gedreht werden. Im Allgemeinen spricht man hierbei von Glaubenssatzarbeit.Im Coaching geht es darum in die eigene Kraft zu kommen, Probleme zu lösen und Ziele zu erreichen. Lösungsfokus heißt hier das Zauberwort.Fachlicher ausgedrückt: Es geht darum Potenziale zu erkennen, Ressourcen zu nutzen und das gewünschte Ergebnis nachhaltig zu verankern.
Beispiel „Jürgen Klopp“
Ein brandaktuelles Beispiel und ein passendes Bild aus dem Sport ist Jürgen Klopp. In all seinen Trainerstationen – egal ob Mainz, Dortmund oder Liverpool – hat er mit seinen Teams herausragende Ergebnisse erzielt. Immer wieder werden seine Spieler oder sein Umfeld gefragt, wie er das macht. Die Antworten sind völlig unterschiedlich, doch haben einen gemeinsamen Konsens: Er holt zur Erreichung eines übergeordneten Zieles aus jedem einzelnen Spieler das beste heraus – mithilfe von Empathie, Ehrgeiz, Motivation und geschicktem, individuellem Umgang mit Gedanken und Emotionen und bündelt damit die Energien. Er ermutigt, fördert Selbstvertrauen und den Glauben der Spieler an sich selbst. Am Spielfeldrand beweist er gutes Auge, dirigiert und gibt im richtigen Moment wichtige Impulse für das Spiel.Im Kern macht genau das einen guten Coach aus. Und genau das ist der Grund, weshalb Jürgen Klopp so erfolgreich ist.
Welcher Coach passt zu mir?
Es gibt viele unterschiedliche Methoden, Einsatzgebiete und Arten von Coaching und in die meisten Coaches lassen verschiedene Elemente einfließen. Wenn du mit einem Coach zusammenarbeiten möchtest, dann achte unbedingt darauf, dass die Chemie stimmt. Arbeite mit einem Coach der dir sympathisch ist und bei dem dein Gefühl dir sagt „das passt“.Im Idealfall hat ein Coach die Herausforderung, die du mitbringst selbst schon erlebt und gelöst – das ist jedoch keine Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.Jürgen Klopp sagt über sich selbst, er habe als Spieler das „Talent für die Landesliga“ gehabt, dafür „den Kopf für die Bundesliga. Herausgekommen ist die zweite Liga.“ Er hat selbst nie Champions League gespielt – dennoch entschied seine Mannschaft das Finale 2019 für sich. Und um bei diesem Beispiel zu bleiben: Auch im Sport hat jeder Trainer seine eigene Persönlichkeit und Arbeitsweise, die alle zum Erfolg führen können. Wenn ich Jürgen Klopp mit Lucien Favre vergleiche sehe ich zwei völlig unterschiedliche Personen mit unterschiedlichen Ansätzen. Am wichtigsten ist also, dass dich gut aufgehoben fühlst und dich die Arbeitsweise und die Methoden deines Coaches ansprechen.
Was Coaching nicht ist
Coaching wird oftmals mit „Beratung“ gleichgesetzt. Das hilft vielleicht den Begriff gedanklich halbwegs einzuordnen, ist jedoch nicht korrekt. Coaching bedeutet führen – und zwar im Optimalfall, ohne, dass der Coach sein Weltbild und seine Werte in den Coachee hineinprojiziert.Im Coaching werden auch keine Krankheitsbilder therapiert. Das ist ein wesentliches Unterscheidungskriterium zu einem Psychologen.Eine weitere eindeutige Abgrenzung ist, dass Coaching privat gezahlt wird. Und das ist auch ein wesentlicher und wichtiger Punkt. Denn wenn ich bereit bin eine gewisse Summe in mich selbst und meine persönliche Weiterentwicklung zu investieren und das auch tue, dann habe ich ein völlig anderes Commitment, als wenn der Träger einer Versicherung die Kosten übernimmt – der Punkt der Eigenmotivation, der wirklich nicht zu unterschätzen ist.
Zusammenfassung
Ein Coach ist ein Wegbegleiter mit der Absicht, das Beste aus dir für dich und deine Ziele herauszuholen. Er schafft eine Atmosphäre, in der du dich vertrauensvoll öffnen kannst. Er glaubt an dich und haucht dir ein einen neuen „Spirit“ ein – ein neues Gefühl..Ein guter Coach schafft Raum für die gewünschten Emotionen, bringt ein hohes Maß an Empathie, Verbundenheit und Verantwortungsbewusstsein mit sich.Ein treffendes Bild ist für mich ist der Vergleich mit einem Bergführer, der dich als Guide durch schwieriges Gebirge führt und Teil-Verantwortung für deinen Weg übernimmt. Teil-Verantwortung deshalb, weil du den Weg natürlich selbst gehen musst. Jürgen Klopp schießt keine Tore und pariert keine Elfmeter. Oder wie mein früher Professor an der Uni zu sagen pflegte: „Ich kann den Hund nicht zum jagen tragen.“ Die Bereitschaft dein Leben in die eigene Hand und Verantwortung für dich selbst zu übernehmen ist die optimale Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit einem Coach.
Falls du mehr über das Thema wissen möchtest: Einen optimalen Überblick findest du in dem Buch „Business Coaching“ von Silvia Richter-Kaupp.
Wie ich arbeite
In meiner Arbeit als Life Coach geht es hauptsächlich darum, den Menschen tiefen Zugang zu sich selbst zu ermöglichen und sie dabei zu unterstützen sich ein glückliches, erfülltes und selbstbestimmtes Leben zu erschaffen – völlig egal an welchem Punkt sie gerade stehen oder welche Herausforderungen sie haben. Mit meinen Coachees arbeite ich zur Erreichung des gewünschten Zieles an ihrem Selbstbild und -Bewusstsein, an ihrem Mindset, an Verhaltensmustern, Glaubenssätzen, Gedanken und Emotionen – immer mit dem Fokus auf individuelle Stärken & Fähigkeiten. Vertrauen, Empathie, Raum für Emotionen, Gedanken sowie Worte aller Art und Offenheit sind die Grundlagen meiner Arbeitsweise. Es ist mir ein großes Anliegen den Menschen unvoreingenommen, verständnisvoll und wertfrei zu begegnen.In meinen Coachings, Mentoring-Programmen & Outdoor-Retreats nutze ich die Begegnung mit der Natur als Lehrmeister und als Spiegel des Lebens. Dabei kombiniere ich professionelle Tools mit Erlebnissen, um Veränderungsprozesse zu aktivieren und das Bewusstsein auf eine völlig neue Stufe zu heben. In Online Coachings leite ich entsprechende Übungen an, die zwischen den vereinbarten Coaching Calls vom Coachee umgesetzt werden.
Danke fürs Lesen – Bis bald & alles Liebe
dein Alex