In dieser kurzen Zen-Geschichte geht es um zwei Mönche, die ihr auf ihrem Weg eine Entscheidung treffen müssen – eine Entscheidung, die einen inneren Konflikt in ihnen auslöst.

Doch manchmal müssen wir Dinge tun, die wir vielleicht nicht unbedingt tun wollen. Anstatt uns zu verurteilen gilt es dem Prozess zu vertrauen, unserem Herzen zu folgen und loszulassen…

Die Zen-Geschichte „Zwei Mönche“

Zwei Mönche waren auf Wanderschaft. Eines Tages kamen sie an einen Fluss. Dort stand eine junge Frau in wunderschönen Kleidern.

Offenbar wollte sie ans andere Ufer, doch da das Wasser sehr tief war, konnte sie den Fluss nicht durchqueren, ohne dass ihre Kleider nass werden würden.

Ohne zu zögern ging einer der Mönche auf die Frau zu, hob sie auf die Schultern und watete mit ihr durch das Wasser. Auf der anderen Flussseite setzte er sie trocken ab. Nachdem der andere Mönch auch durch den Fluss gewatet war, setzten die beiden ihre Wanderung fort.

Nach etwa einer Stunde fing der eine Mönch an, den anderen zu kritisieren: „Du weißt schon, dass das, was du getan hast, nicht richtig war?Du weißt, wir dürfen keine Frauen berühren und auch sonst keinen nahen Kontakt mit ihnen haben. Wie konntest du nur gegen diese Regel verstoßen?“

Der Mönch, der die Frau durch den FLuss getragen hatte, hörte sich die Vorwürfe des anderen ruhig an. Dann antwortete er: „Ich habe die Frau vor einer Stunde am Fluss abgesetzt – du aber trägst sie noch immer mit dir herum.“

Es gibt keine falschen Entscheidungen

Was nimmst du für dich aus dieser Geschichte mit?

Hat der Mönch richtig gehandelt?

Ich glaube wir alle kennen Situationen, in denen wir uns entscheiden müssen etwas zu tun, was wir nicht zwangsläufig gut finden. Doch es nicht zu tun wäre vielleicht die noch schlechtere Alternative.

Eine Regel zu brechen bedeutet nicht gleich einen Fehler zu begehen. Und selbst dann, wenn es sich als Fehler entpuppen sollte, dann war es eine wunderbare Erfahrung, aus der wir lernen und die wir dankend annehmen dürfen. Das Leben geht weiter. Lass den Schmerz hinter dir. Verurteile dich nicht für die Dinge, die du getan hast. Sondern sei dankbar für die Dinge, die du daraus gelernt hast.

Es ist eine Kunst die Dinge im Fluss zu halten und Energien frei fließen zu lassen – und gleichzeitig ist es der natürlichste Zustand der Welt.

Der Schmerz dauert nur so lange, wie wir an ihm festhalten. Lass ihn los. Es gibt keine falschen Entscheidungen im Leben – es gibt nur Entscheidungen.

Bis bald & alles Liebe
dein Alex